Programm

Programmübersicht

Das Kongressbüro wird voraussichtlich am Freitag um 12:00 Uhr öffnen und der Empfang ist ab 13:00 Uhr geplant.
Das inhaltliche Kongressprogramm beginnt am Freitag um 13:30 Uhr und endet am Sonntag um 14:30 Uhr.

Allgemeinen Zeiten:
Freitag – 13:30 (Beginn) bis 18:30, Abendprogramm 20:30 bis 22:00
Samstag – 9:30 bis 18:30 (inkl. Mittagspause zum Essen), Abendprogramm 20:30 bis 22:00
Sonntag – 9:30 bis 14:30 (Abschluss)

Ergänzungen und Änderungen sind vorbehalten.

Für neurodivergente Menschen besteht die Möglichkeit sich bei Bedarf in einem geschützten Raum zurückzuziehen.

Während verschiedenen Vorträgen gibt es diverse «Erlebbarmach-Sessions», diese werden jeweils vorher angekündigt. Neurodivergente Teilnehmende sind eingeladen, ihre persönlichen Schutzutensilien mitzubringen.

Die Vorträge und Workshops werden zum grössten Teil von Gastreferent:innen gehalten, die wir für den Kongress gewinnen konnten. Es sind Professoren und Forscherinnen, Journalist:innen, Preisgekrönte Schriftsteller:innen und Expertinnen aus der Psychologie, Pädagogik und Medizin. Wir freuen uns sehr, so spannende Vorträge anbieten zu können, auch mit der Gelegenheit, Fragen zu stellen, zu diskutieren und sich in den Pausen auszutauschen.

Freitag, 27. Juni 2025

Zeiten: 13:30 (Beginn) bis 18:30, Abendprogramm 20:30 bis 22:00

Begrüssung

Begrüssung zum Kongress «Neurodiversität und Psychotherapie»
Kasia Weidenbach, Ärztin (Psychiatrie und Psychotherapie)

Begrüssung

Vorträge

Das Spektrum der Neurodiversität
Prof Dr. André Frank Zimpel
Diplompsychologe, Psychotherapeut (HPG)
Sonder- und Diplompädagoge mit den Fächern Mathematik und Kunst
Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte: Neurodiversität, Neuropsychologie, Anthropologie, Spieltheorie und Lernschwierigkeiten
Leiter des Zentrums für Neurodiversitätsforschung in Hamburg

Keine zwei Gehirne gleichen sich und dennoch sind manche anders als die Mehrheit. Der Vortrag gibt Einblick in das vielfältige Spektrum der Neurodiversität, in die wissenschaftlichen Grundlagen und gesellschaftlichen Auswirkungen.

Zu lebendig für diese Welt? ADHS, Störung – Zustand – Neurodivergenz – Lebenskunst
Andreas Braun, Diplom-Psychologe
Psychotherapeut, Autismus-Fachberater und ADHS-Coach.
Seit seiner eigenen ADHS-Diagnose vor über 20 Jahren erforscht er die Vielfalt neurodivergenter Erfahrungen – und unterstützt andere dabei, ihr „Anderssein“ nicht als Störung, sondern als Gestaltungspotential zu begreifen.
Weiterbildungen in Psychodrama, substanzgestützter Psychotherapie und körperorientierter Traumatherapie, Singer/Songwriter.

In der Aussenperspektive erscheinen von ADHS betroffene Menschen als unkonzentriert, ablenkbar, unruhig, impulsiv, aber auch als lebendig, kreativ, und unkonventionell. Sie ecken an und rufen in ihrem Umfeld Unverständnis, Irritationen und Missverständnisse hervor.
In der Innenperspektive ist ADHS ein lebenslang bestehender Zustand, der nicht einfach verändert werden kann und für Betroffene häufig eine grosse Herausforderung im Leben darstellt. Das mit ADHS verbundene Anderssein wird be-greifbar wenn beide Sichtweisen – die Innen und Aussenperspektive – zu Wort kommen.
ADHS kann nicht im eigentlichen Sinne geheilt werden, aber man kann lernen damit zu leben.
Lebenskunst ist Selbstgestaltung jenseits der Norm. Sie lädt ein zur Frage: Wie will ich leben – jenseits von Anpassung?
Lebenskunst heißt, das eigene Leben als Gestaltungsraum zu begreifen – gerade dann, wenn man nie ganz dazugehört hat und es wie ein Kunstwerk zu gestalten – mit Stil, Haltung und bewussten Entscheidungen.
Vorgestellt wird ein Ansatz der Komplementarität: Therapie als Boden und Lebenskunst als Aufbruch.
Der komplementäre Ansatz von Psychotherapie und Lebenskunst befreit Neurodiversität aus der reinen Defizitlogik und eröffnet Räume für Selbstakzeptanz, Kreativität und alternative Lebensweisen.
Lebenskunst ist ein Weg, die eigene Identität zu feiern, das Beste aus den individuellen Möglichkeiten zu machen und ein erfülltes und kreatives Leben zu führen.

 

Prokrastination – Dinge geregelt kriegen ohne einen Funken Selbstdisziplin
Kathrin Passig
Autorin, Journalistin, Übersetzerin und Essayistin. Trägerin des Ingeborg-Bachmann-Preises. Mitautorin „Dinge geregelt kriegen – ohne einen Funken Selbstdisziplin“ und Autorin von „Standardsituationen der Technologiekritik“

Abendprogramm

Lesung und Bericht aus einer autistischen Innenperspektive – Teil 1
Axel Brauns
Schriftsteller – bekannt geworden durch „Buntschatten und Fledermäuse“, einem autobiografischen Roman aus autistischer Perspektive. Das Buch erschien 2001, wurde vielfach ausgezeichnet und ist das erstes Buch im deutschsprachigen Raum, das Autismus von innen schildert – ohne Klischees, ohne Pathologisierung – eine der wichtigsten literarischen Stimmen zum Thema.

“Buntschatten und Fledermäuse” erzählt die Geschichte aus der Perspektive eines autistischen Kindes.
Ein Merkmal des Autismus ist der fehlende Mentalismus, die Fähigkeit, anderen Menschen ein reiches Seelen- und Gefühlsleben zu unterstellen; ein zweites Merkmal ist die gestörte Kommunikation und ein drittes Merkmal ist die (in einigen Fällen) stark reduzierte Schmerz- und Ekelwahrnehmung.
Die Familie von Axel hat in seiner Welt eigene Namen und er versucht, sich in der Welt seiner Mitmenschen zu bewegen.

Samstag, 28. Juni 2025

Zeiten: 9:30 bis 18:30 (inkl. Mittagspause zum Essen), Abendprogramm 20:30 bis 22:00

Vorträge

Autismus-Spektrum – Mehr als eine Diagnose
Prof Dr. André Frank Zimpel
Diplompsychologe, Psychotherapeut (HPG)
Sonder- und Diplompädagoge mit den Fächern Mathematik und Kunst
Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte: Neurodiversität, Neuropsychologie, Anthropologie, Spieltheorie und Lernschwierigkeiten
Leiter des Zentrums für Neurodiversitätsforschung in Hamburg

Autismus ist mehr als nur eine medizinische Diagnose – es ist eine einzigartige Art, die Welt zu erleben und zu verstehen. In diesem Vortrag beleuchten wir das Autismus-Spektrum in all seinen Facetten. Was ist Autismus? Wie funktionieren Wahrnehmung, Informationsverarbeitung und Denken? Wie äußert sich das im Alltag? Welche Vorurteile gibt es und was sind die besonderen Herausforderungen und Stärken?

Autismus und ADHS – Neueste Erkenntnisse aus der Forschung
Thomas Reisch
Ein Update der letzten fünf Jahre

Lesung und Bericht aus einer autistischen Innenperspektive – Teil 2
Axel Brauns
Schriftsteller – bekannt geworden durch „Buntschatten und Fledermäuse“, einem autobiografischen Roman aus autistischer Perspektive. Das Buch erschien 2001, wurde vielfach ausgezeichnet und ist das erstes Buch im deutschsprachigen Raum, das Autismus von innen schildert – ohne Klischees, ohne Pathologisierung – eine der wichtigsten literarischen Stimmen zum Thema.

“Buntschatten und Fledermäuse” erzählt die Geschichte aus der Perspektive eines autistischen Kindes.
Ein Merkmal des Autismus ist der fehlende Mentalismus, die Fähigkeit, anderen Menschen ein reiches Seelen- und Gefühlsleben zu unterstellen; ein zweites Merkmal ist die gestörte Kommunikation und ein drittes Merkmal ist die (in einigen Fällen) stark reduzierte Schmerz- und Ekelwahrnehmung.
Die Familie von Axel hat in seiner Welt eigene Namen und er versucht, sich in der Welt seiner Mitmenschen zu bewegen.

Vom Kopffüßler mit Kritzel im Kopf – Raum, Erfahrung und Selbsterleben – Neurodivergenz und kindliche Entwicklung.
Susanne Kaptelli
arbeitet seit 24 Jahren als Pädagogin, Therapeutin und Fachberatung für Einrichtungen in der Beratungsstelle für entwicklungsgefährdete Kinder und ihre Familien Darmstadt. Systemische Beratung, Marte-Meo Therapeutin, Kunsttherapeutin. Mitbegründerin von MENSCHENSKINDER – Werkstatt für Familienkultur e.V., Bildung für ALLE von Anfang an e.V und Projekt Phönix, Fortbildung und Beratung zu Neurodivergenz im Kindes-und Jugendalter

Erklärungsansätze zur Wahrnehmungsverarbeitung und deren praktischer Nutzen für die Therapie neurodivergenter Kinder.
Ein Versuch sich fühlend dem Thema zu nähern mit Fallbeispielen aus der Praxis.

 

Sind jetzt alle neurodivers? Oder was kann noch hinter typischen Symptomen stecken.
Dr. Manfred Dreier, Psychiater
Die Befassung mit neurodiversen Besonderheiten kann dazu führen, dass mensch einen Tunnelblick bekommt und überall nur noch neurodiverse Menschen sieht. Doch gerade in therapeutischen und sozialen Berufen ist es notwendig, auch andere Krankheitsbilder zu kennen, die wie eine neurodiverse Auffälligkeit aussehen können. In diesem Vortrag öffnen wir bewusst den Fokus ganz weit auf die grosse Bandbreite psychischer Symptome, und wo Überschneidungen oder Verwechslungen mit neurodiversen Merkmalen vorkommen können.

Erfahrungsberichte

Neurodivergente Menschen erzählen von ihrem Leben und ihren Auseinandersetzungen mit der Diagnose, dem Anders-Sein und davon, den eigenen Weg im Leben zu finden.

Workshops

Wofür sind die Antennen gut?
Kinder und Neurodiversität – Vertiefung des Themas.
Susanne Kaptelli
arbeitet seit 24 Jahren als Pädagogin, Therapeutin und Fachberatung für Einrichtungen in der Beratungsstelle für entwicklungsgefährdete Kinder und ihre Familien Darmstadt. Systemische Beratung, Marte-Meo Therapeutin, Kunsttherapeutin. Mitbegründerin von MENSCHENSKINDER – Werkstatt für Familienkultur e.V., Bildung für ALLE von Anfang an e.V und Projekt Phönix, Fortbildung und Beratung zu Neurodivergenz im Kindes-und Jugendalter

Anhand von Selbstportraits und Kinderzeichnungen bekommen wir Einblicke, wie Kinder sich und die Welt wahrnehmen. So gelangen wir unmittelbar in ihre Welt.

Neurodiverse Menschen leben Beziehungen anders – eine praxisbezogene Gesprächsrunde
Dr. Manfred Dreier, Psychiater
In Beziehungskonstellation von neurotypischen Menschen mit einer Person mit AD(H)S, einer Autismus-Spektrums-Störung oder einer Hochsensibilität können typische Besonderheiten und Herausforderungen vorkommen. Wir betrachten für diese drei Diagnosekategorien typische Schwierigkeiten und mögliche Lösungen in Paarbeziehungen.

Bewusstheitsübung
Priska Liliana und Johannes Kappes
Ehrliches Mitteilen als Weg, mit sich tiefer in Kontakt zu kommen

Prokrastination – Dinge geregelt kriegen ohne einen Funken Selbstdisziplin
Kathrin Passig
Autorin, Journalistin, Übersetzerin und Essayistin. Trägerin des Ingeborg-Bachmann-Preises. Mitautorin „Dinge geregelt kriegen – ohne einen Funken Selbstdisziplin“ und Autorin von „Standardsituationen der Technologiekritik“

Abendprogramm mit Konzert

Sonntag, 29. Juni 2025

Zeiten: 9:30 bis 14:30 (Abschluss)

Vorträge

„Aspergers Schüler“, ein Roman, der die Geschichte der Entdeckung des Autismus erzählt.
Beate Maly
ist eine österreichische Autorin, die auch unter den Pseudonymen Laura Baldini und Lina Jansen publiziert.

Im Vortrag wird Einblick in die Recherche zum Buch gegeben und Passagen daraus werden vorgelesen.

Podiums- Publikumsdiskussion mit unseren Referent:innen zum Abschluss des Kongresses

Was bedeutet Neurodiversität für uns als Menschen, als Therapeut:innen und als Gesellschaft?

Rahmenprogramm

Kunstausstellung

Von Kinderzeichnungen und Feuerzeug-Sammlung bis Fotos, Gemälde und Skulpturen – eine Ausstellung von lebendigen, individuellen Ausdrucksformen – Lebenskunst neurodivergenter Menschen
 

Kunst – Bilder und Objektive, die das innere Erleben neurodivergenter Menschen sichtbar machen.

Unter anderem von Yvonne Dickopf
„Ausschnitt aus 3D-Collage, April 2025“

OhneName

Yvonne Dickopf
(Ohne Name)

und Sigrid Carl
„Haus auf dem Berg“

Musik

Musikalische Einlagen als lebendiger Ausdruck und Umrahmung der Vorträge und Veranstaltungen.

Geschichten über das Anderssein

Ilona Neumann – Geschichtenerzählerin
Kurze Geschichten zur Umrahmung und Inspiration

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